Ende des 19. Jahrhunderts werden Viehhandel und Schlachthandwerk hinaus vor die Stadt an den Südbahnhof verlagert - ein Entschluss mit weitreichenden Folgen. Bis heute prägt der Schlachthof das umliegende Viertel, obwohl der Umbruch längst begonnen hat. Ob kreative Zwischennutzungen wie Bahnwärter Thiel und Alte Utting oder gelungene Neubauten wie das Münchner Volkstheater, ob umstrittene Gentrifizierung mit den Rodenstock-Gärten oder fast dörfliche Atmosphäre am Röcklplatz: Es ist ein Viertel im Wandel, in dem Altmünchnerisches und Neues direkt beieinander liegen. Wie das im Einzelnen aussieht, wollen wir bei diesem Rundgang erkunden.
Auf zur Schwanthalerhöh! Führung durch das Münchner Westend
Von Schafwiesen, Schwalben und Schienenweibeln
Dieser Rundgang führt uns durch das Westend, das als einziges Münchner Viertel nicht aus einem eigenständigen Dorf entstanden ist. Doch seine Geschichte ist deshalb nicht minder spannend. Erst im 19. Jahrhundert wird die Schwanthalerhöh‘ besiedelt, und sie ist von Anfang an ein typisches Arbeiterviertel. Fabriken, Brauereien und Bierkeller, ein Ausstellungspark und die Monumentalstatue der Bavaria gehören ebenso dazu wie das Ledigenheim für alleinstehende Männer. Immer war das Westend Ziel für Menschen unterschiedlichster Herkunft, die bis heute hier friedlich zusammenleben. Das vielleicht bunteste und sympathischste Münchner Viertel!
Rundgang durch Haidhausen
„Es war ein richtiges Arme-Leute-Milieu ...“
Dieser Rundgang durch das „Franzosenviertel“ Haidhausen vermittelt einen lebendigen Eindruck von einem der charmantesten Viertel Münchens. Heute muss man es sich leisten können, hier zu wohnen, früher aber war das „Glasscherbenviertel“ eine Gegend für arme Leute, die in den malerisch restaurierten Herbergshäusern ein beengtes Leben führten. Die Atmosphäre ist heute noch fast dörflich, und dennoch gibt sich das Viertel bunt und vielfältig. Eine Einkehr in eins der vielen Gasthäuser Haidhausens nach der Führung empfiehlt sich unbedingt!
